Ein Anruf von Petra: Thomas, kannst du dir vorstellen, Sissis Erben Fotoevents geht nach Island?
Es sind nur wenige Sekunden, in der mir unsere gemeinsamen Bilder durch den Kopf gehen – mit Island als Location. Epische Islandbilder kennt man ja, dazu unsere Outfits, unsere Modelle. Ohne Petra Fragen zu stellen wie und wann das gehen soll, sagte ich einfach ja und das Abenteuer Island war geboren. Die Probleme kann man lösen, wenn sie kommen – und sie kamen.
Es kam Corona und damit eine Zeit, in der keiner wirklich auf längere Sicht planen konnte. Sollte man warten, bis es ein Impfstoff gibt und alle Mitreisenden geimpft sind? Flüge wurden bis kurz vor Abflug gecancelt, 2 (oder 3)? Autos müssen gemietet werden, die Unterkunft muss irgendwann zugesagt werden. Und ständig Änderungen der Reisebestimmungen, kein Reiseführer kann da helfen.
Dann hieß es einfach das Abenteuer machen, Mai 2021, mit Quarantänebestimmung, 100 und 1 Locations im Kopf deren Informationen aus Reiseberichten für die Coronazeit einfach nicht galten. Meine allergrößte Sorge war, was machen wir in der Quarantäne, gehen wir uns als Gruppe von Fotografen und Modellen auf die Nerven, während wir mehr oder wenig untätig die Quarantäne absitzen? Wie es sich herausstellte, diese Sorge war unbegründet. Unsere Unterkunft war ein kleines Paradies umgeben von traumhaften Locations, zu Fuß erreichbar, einfach vor die Türe treten, Quarantänekonform.
Der 2te Teil der Reise, als wir dann endlich mit dem Auto Island erkundigen durften, lief dann für mich etwas überraschend. Schon mit reichlich Bildmaterial versorgt erkundigten wir die Locations im Süden Islands, die man aus den Reiseführern kennt. Island ist gewaltig, was auch für das Wetter (insbesondere dem Wind) und dem Tagesrhythmus gilt. Da wird es dann anstrengend, das Land und die Locations zu erkunden, wo lohnt sich der Aufwand? Da ich aber überzeugt war, dieses Abenteuer im nächsten Jahr wieder zu organisieren, musste ich den Spagat zwischen "so viel wie möglich machen, sehen, und in Erfahrung bringen" mit "die Gruppe hat super zusammengearbeitet, tolle Bilder gemacht, ist das Abenteuer mit eingegangen und will die Reise auch genießen".
So nutze die Gruppe den letzten, goldenen, sonnigen Tag noch dazu, die Reise mit fotografieren bei der tollen Unterkunft ausklingen zu lassen. Ich bin stattdessen mit einem Modell zum aktiven Vulkan Fagradalsfjall gefahren und hochgelaufen, was für mich der krönende Abschluss dieses Abenteuer war.
2022 kommt Sissis Erben Fotoevents wieder. Und es gilt wieder, die Probleme zu lösen: zu viele Ideen, Wünsche und Möglichkeiten in viel zu kurzer Zeit und in einem bezahlbaren Rahmen zu packen.
Thomas Pfleiderer